„Buy less, choose well, make it last!"
Vivienne Westwood - Designerin
Jahrtausende lang war Kleidung ein wertvolles Gut, dass es zu pflegen und möglichst lange zu tragen galt. Jedes Stück war ein Unikat, welches in mehreren Prozessen und von unterschiedlichen Personen von Menschenhand Schritt für Schritt mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail hergestellt wurde.
Meine Mutter erzählte immer, dass meine Großmutter - also ihre Mutter - an den Ärmeln und am Saum ihres Kleides immer wieder ein Stück "rauslassen" konnte, sodass sie es insgesamt 3 - 4 Jahre tragen konnte. Den Stoff & das Muster wählten sie gemeinsam vorab zu ihrem Typ passend aus und ließen es dann von einer Frau im Dorf nach ihren Wünschen und Vorstellungen nur für sie anfertigen. Sie hatte "nur" 2 Kleider :-))
Mein Tipp: Alle Kleidungsstücke, die Sie besitzen, sollten Ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, wenn Sie sie aus dem Schrank nehmen oder hineinschlüpfen :-))
Entscheiden Sie sich beim Kleidungskauf - egal ob neu oder gebraucht - zukünftig einfach nur noch für Teile, die wirklich was Besonderes für Sie sind und die Sie wirklich "berühren". So entwickeln Sie Ihren ganz eigenen Stil und werden Sie sehr lange Freude daran haben.
(ausgenommen sind natürlich Basics, die man zum Kombinieren braucht sowie Unterwäsche, Bademode, Schuhe, usw.)
minderwertige Kleidungsstücke zum Wegwerfen für ein paar Euros...
Die aktuellen Werbeaktionen und Posts in den Sozialen Medien suggerieren uns, dass wir permanent etwas Neues, noch Tolleres zum Anziehen brauchen, um "in" zu sein und modisch zu wirken; günstige Rabattaktionen tun ihr übriges dazu, um den blinden Konsumwahn besonders bei jungen Menschen anzukurbeln.
Das Ergebnis: Viele Schränke sind bis zum Bersten gefüllt mit qualitativ minderwertigen 0815-Teilen, welche die großen Modekonzerne für extrem wenig Geld in Billiglohnländern produzieren lassen. Dort beutet diese Art der Herstellung die menschlichen sowie die natürlichen Ressourcen aus - bei uns werden die qualitativ minderwertigen Stücke bereits nach ein paar Mal tragen wieder weggeworfen wie Einwegprodukte....
▸ ▸ ▸ Gab es vor 20 Jahren noch 2-4 Kollektionen pro Jahr, dreht sich inzwischen das Modekarusell mit bis zu 12 (!!!) Kollektionen immer schneller und schneller... "Fast Fashion" ist der offizielle Name dieses Geschäftsmodells, welches den Unternehmen Milliardengewinne beschert und uns zu Opfern des blinden Konsums macht. Gottseidank entsteht bei vielen Menschen mehr und mehr Achtsamkeit für die "dunklen" Seiten der Modeindustrie und sie beginnen, ihr Kaufverhalten zu überdenken und zu verändern.
▸ ▸ ▸ Wer wirklich nachhaltig Kleidung shoppen und gezielt nur noch persönliche Lieblingsstücke im Kleiderschrank haben möchte, sollte auf jeden Fall
→ seine passenden Farben kennen und
→ sich seiner individuellen Proportionen bewusst sein.
Denn wer seine Farb- und Stilparameter weiß, kann ohne Angst und Zögern auch in nachhaltig produzierte und dadurch oft deutlich teurere Stücke investieren, da das Ergebnis einfach 100% stimmig sein wird. Sie werden jedes Kleidungsstück lieben, welches Sie nach Ihren Kriterien ausgewählt haben - ohne faule Kompromisse! ❤️ (→ nachhaltige Modelabels)
Kleidertauschparties, Kleiderbasare und Secondhand-Läden sind die optimale Trainingsfläche, um den eigenen Stil zu finden und einen lebendigen, individuellen Look zu entwickeln. Hier gibt es oft viel ausgefallenere Teile als in den meisten, regulären Klamottenläden. Auch Kleiderleasing kann für Sie eine passende Alternative sein (→ zu den Miet-Plattformen)
▸ ▸ ▸ "slow fashion" ist sozusagen die Gegenbewegung dazu - es bedeutet in erster Linie:
→ nicht jeden Modetrend mitzumachen, sondern lieber einen eigenen, individuellen Style zu entwickeln
→ auf gute Kombinations-Möglichkeiten der Teile untereinander zu achten (→ Capsule Wardrobe)
→ bewußt zu konsumieren: "Brauche ich das wirklich?" ( wir tragen nur 20% unseres Kleiderschanks regelmäßig)
→ beim Kleidungskauf auf die Stoffart und entsprechende Textilsiegel zu achten (→ Plastikanteil , Herstellungsverfahren, Tierwohl, u.v.m)
→ lieber gebrauchte Klamotten zu shoppen (→ Second-Hand Läden, Kleidertausch-Parties, Kleiderbasare, Outfit-Leasing-Systeme, etc.)
→ die Tragedauer der einzelnen Kleidungsstücken zu optimieren (→ erstmal reparieren statt wegwerfen, um den extrem hohen Energieverbrauch bei der Produktion zu rechtfertigen)
→ nicht mehr tragbare Kleidung entsprechend zu entsorgen oder weiterzuverarbeiten (→ upcycling)
‼️Würden wir sofort aufhören, Kleidung zu produzieren, könnte sich die komplette Menschheit noch JAHRZEHNTE vom jetzigen Textilbestand einkleiden!
Ziel für die Zukunft ist es also, einen geschlossenen Kleider-Kreislauf zu erschaffen, sodass am Ende der Lebensdauer eines Kleidungsstücks alle Materialien, aus denen es besteht, wieder recycelt werden können.